4. Türchen: Es ist, was es ist

Es gibt dieses Gedicht von Erich Fried, das geht so los: Es ist was es ist, sagt die Liebe.

Ein weiser Satz. Da steckt so viel drin, quasi jeden Tag was Neues 😉 … Zum Beispiel, dass Annehmen ein Akt der Liebe ist. Dinge, Menschen, Situationen, ja vielleicht sogar körperliche Schmerzen. Da steckt auch drin, dass Kämpfen, Widerstand nicht helfen.

Und natürlich heißt das nicht zwingend, das man alles hinnehmen muss, nur weil es gerade ist. Ich kann die Wohnung aufräumen, den Müll raus bringen, mein Leben in Ordnung bringen, Freundschaften schließen, Liebesbeziehungen eingehen oder beenden, Konflikte klären, mich aus Situationen oder von Menschen lösen, Altes los lassen, an mir arbeiten … und so weiter.

Und dennoch gibt es Situationen, die sich meiner Kontrolle entziehen, die ich nicht direkt beeinflussen kann. Wir alle erleben das gerade im Außen und dürfen lernen, damit umzugehen.

Das macht jeder auf seine Art. Der eine hat Angst und pustet sie in die Welt, der andere leugnet die Situation und wieder andere werden aggressiv versuchen so die Kontrolle zu behalten. Am Ende wissen wir alle weder, was hier wirklich los ist noch, wie lange Corona wütet.

Wir alle dürfen lernen, hier unseren Umgang zu finden und mit dem umzugehen, was ist. Und hier steckt für mich die Weisheit in diesem Satz ES IST, WAS ES IST. Denn egal, wie unser Umgang letztlich damit aussieht, er erste Schritt ist immer, es anzuschauen und anzunehmen. Zu akzeptieren, dass ES IST, WAS ES IST.

Und der Satz geht ja eigentlich noch weiter: Es ist, was es ist, SAGT DIE LIEBE.

Ich habe in diesem Jahr einige persönliche Herausforderungen durchlaufen dürfen. Und dabei ist mir die Frage WAS WÜRDE DIE LIEBE TUN? ans Herz gewachsen und ein täglicher Begleiter und Ratgeber geworden. Wenn ich gar nicht mehr weiter weiß, stelle ich mir diese Frage. Immer.

Ich fahre damit ganz gut auf der Berg- und Talbahn durch mein Leben. Ich hatte und habe nicht immer eine Antwort, die ich greifen konnte oder rational verstehen, aber ich habe eine Orientierung. Sie ist wie ein Licht, das dich leiten kann. Und auch, wenn sich nicht alles damit sofort so löst, wie ich es mir vielleicht wünschen würde, es löst sich und mein Vertrauen darin, dass alles seinen Sinn hat, ist gewachsen.

Und natürlich beantwortet diese Frage nicht das Warum. WARUM es ist. Warum gibt es Corona? Warum jetzt? Warum wir? Aber ist das überhaupt so wichtig? Ist es nicht vielleicht viel wichtiger, sich selbst eine Orientierung und damit Stabilität geben zu können und sich mal zu fragen, worin die ganz persönliche Chance hierin liegt? Wie du diese Krise nutzen kannst, zu wachsen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen? Trotz Maske, trotz Angst, trotz Wut … oder gerade deswegen?

Was kannst du also lernen? Vielleicht … mit dir allein zurecht zu kommen? Anzunehmen, dass du nicht alles kontrollieren kannst? Zu lernen, einen größeren Sinn hinter dem, was ist, zu finden? Liebe zu geben? Andern eine Orientierung zu sein, ein Ruhepol?

Ja, WAS WÜRDE DIE LIEBE also TUN?*
Was sagt dir dein Herz?

In diesem Sinne,
LIEBST,
Zaza

PS Falls dir das mit der Liebe zu schräg ist, ersetze gern Liebe durch Gott oder Jesus. Die Frage funktioniert genauso gut, wenn sie heißt: Was würde Jesus tun?

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